Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen. [Weisheit aus Japan]

Während die einen Konflikten am liebsten entfliehen möchten, sind Konflikte für die anderen „das Salz in der Suppe“. Konflikte begegnen uns im beruflichen wie im privaten Alltag. Die Anlässe sind vielfältig. Ein Seminarteilnehmer erzählt:

Sonntagabend 19:30 Uhr. Es klingelt an der Tür. Ein Hausbewohner, sichtlich aufgeregt: „Ich wohne 2 Etagen unter ihnen! Haben Sie eine Wetterstation?“ Der Mann fragt nach: „Was für eine Wetterstation?“ Der Nachbar: „Na die da in Ihrem Küchenfenster!“ Der Mann antwortet: „Im Küchenfenster haben wir ein Thermometer für die Innen- und Außentemperatur.“ Der Nachbar: „Das müssen Sie abmachen! Meine Wetterstation hat 60 € gekostet und jetzt funktioniert sie nicht mehr! Sie müssen Ihr Thermometer abmachen, ich wohne schließlich schon 12 Jahre in diesem Haus!“

Unser Konfliktverständnis

Unterschiedliche Ziele, Interessen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen sind an sich noch keine Konflikte.

Es kommt darauf an, wie wir mit den Unterschieden umgehen und ob daraus Unvereinbarkeiten entstehen, die zu Konflikten führen.

Das Positive:

Durch Konflikte wird sichtbar, was in Organisationen Probleme bereitet. Nur was zutage tritt, kann bearbeitet werden. Konflikte verhindern Stagnation, sind Chance für Interessenausgleich und Wachstum von Personen, Gruppen und Unternehmen.

Das Anstrengende:

Soziale (zwischenmenschliche) Konflikte regen auf und lösen ungeliebte Gefühle wie Angst und Zorn aus, die allen Beteiligten zunächst Kraft kosten.

Der Erfolg:

Durch Konfliktlösungen werden Verbesserungen auf struktureller/fachlicher/sachlicher Ebene oft viel schneller umgesetzt, als im normalen Betriebsablauf.
Die Beziehungen zwischen den Beteiligten sind geklärt und können sich wieder positiv entwickeln.
Was zuerst Kraft gekostet hat, kann sich in positive Energie durch Gefühle wie Erleichterung und Stolz wandeln.

Sabine Richter - Personen

Welche Konflikte können wir mit Moderation lösen?

Unser Fokus liegt auf der Lösung sozialer Konflikte.

In Anlehnung an Friedrich Glasl betrachten wir einen solchen Konflikt als Interaktion zwischen einzelnen Personen oder Interessengruppen (z. B. Teams, Abteilungen, Geschäftsführung, Betriebsrat). Dabei erlebt mindestens eine Person oder Interessengruppe Beeinträchtigungen bei der Realisierung von Zielen und Interessen.

Die Moderation zwischen Einzelnen und/oder Gruppen bezweckt die Klärung von Rollen-, Ziel- und Interessenkonflikten.

Konflikte lassen sich am besten in einer frühen Phase lösen. Aber auch bei fortgeschrittener Konflikteskalation ist Moderation wirksam.
Voraussetzung: Die Konfliktbeteiligten sind zu klärenden Gesprächen bereit.
Erfolgsentscheidend ist die Einigung auf eine vertrauenswürdige außenstehende Person, welche den Beteiligten respektvoll begegnet und den Konflikt professionell moderiert.

Die Grenze von Moderation ist erreicht, wenn die Konfliktparteien beginnen, einander Schaden zuzufügen. Ab dieser Eskalationsstufe braucht es Rechtsberatung und anwaltliche Klärung.

Denn Ziel von Konfliktmoderation ist nachhaltiges WIN-WIN!

Sabine Richter - Begutachtung

Was leistet Konfliktmoderation für Personen und Organisationen?

Konfliktmoderation ist ein Beitrag, um Personen in ihrer Konfliktfähigkeit und Organisationen in ihrer Konfliktfestigkeit zu stärken.

Konfliktfähigkeit meint: Die Menschen sind emotional stabil. Sie halten Differenzen aus, bearbeiten sie konstruktiv und können sich selbst im Konflikt steuern.

Konfliktfestigkeit bedeutet: Die Organisation ist mit ihren Organen, Funktionen, Verfahren und Instrumenten so gestaltet, dass sie bei Konflikten nicht gefährdet ist, sondern Differenzen einer konstruktiven Bearbeitung zuführt.

Vergleiche sind zum Beispiel die Ausstattung einer Uhr, damit sie stoßsicher, wasserfest, antimagnetisch ist und dauerhaft in Funktion bleibt.

Konfliktfähigkeit und Konfliktfestigkeit sind wichtige Eckpfeiler der Resilienz jedes Einzelnen und jeder Organisation.

Wenn wir uns gestatten, eine Konfliktmoderation aus der Helikopter-Perspektive anzuschauen, können wir in ihr ein praktisches Konflikttraining an einem brandaktuellen Fall sehen. Über die Lösung des aktuellen Konflikts hinaus können wir lernen, wie die Einzelnen und die Organisation in Zukunft Konflikte erfolgreich und Ressourcen schonend lösen .

Wie gehen wir vor?